Hildegard von Bingen

(1098 bis 1177)

Schreibmaschine Gottesist eine der populärsten Persönlichkeiten des Hochmittelalters, verehrt als Heilige und Heilkundige, als Seherin und starke Frau. Sie war eine vielseitige Universalgelehrte, die es verstand, ihre Visionen und Talente zu verwirklichen. Sie hinterließ ein erstaunliches schriftstellerisches, kompositorisches und wissenschaftliches Werk.

Das Chor-Projekt „Hildegard von Bingen“ verbindet in Klang und Wort den poetischen Zauber ihrer Texte und Kompositionen.

Hildegard von Bingens Musik wird mit zeitgenössischen Improvisationen verknüpft, ihre Texte in Rezitation und Sprachspielen umgesetzt.

Karola Pasquay und Ute Völker beleben seit Jahren die Konzertszene der Neuen und improvisierten sowie der Alten Musik. Sie sind auf zahlreichen Festivals mit eigenen Projekten zu Gast. Caroline Keufen und Olaf Reitz sind auf Bühnen ebenso vertreten wie als Sprecher und Wortkünstler gefragt. Aus einem ganz persönlichen Blickwinkel heraus hat sich das Ensemble dem Kosmos der Hildegard von Bingen angenähert, um mit ausgewählten Chören ein individuelles Konzertformat zu entwickeln.

vl.: Olaf Reitz, Ute Völker, Karola Pasquay, Caroline Keufen
Aus jeder Klangwerkstatt entsteht durch Improvisationen ein lebendiger Klangraum, in dem neben dem Experiment und der Begegnung mit dem Unerwarteten das Wissen um die Alte Musik mitschwingt. Die vier Künstler setzen in Sprache und Musik eigene Impulse und entwickeln so mit den Chören ein Konzertprojekt, das in einigen Momenten die Welt der Hildegard von Bingen ins 21. Jahrhundert zaubert.

„Du hinfälliger Mensch, Du Asche. Sage und schreibe nieder, was Du siehst und hörst!… Rede also von diesen wunderbaren Dingen…
Schreibe es nicht nach eigenem Gutdünken oder dem eines anderen Menschen, sondern nach dem Wille dessen, der alles weiß, alles sieht und alles in der Verborgenheit seiner Geheimnisse anordnet.“

Die Termine:

21.01.2018 | 17 Uhr | Köln

Vocalensemble St. Dionysius
unter der Leitung von Maria Bennemann
St.Dionysius
Longericher Hauptstraße 62, 50739 Köln

Der Kirchenchor der Pfarrei St. Dionysius feierte letztes Jahr seinen 150. Geburtstag. Unter der Leitung von Maria Bennemann gestaltet er im Seelsorgebereich die Liturgie. Daneben bestritt er Aufführungen mit Bachs Passionen oder dem Weihnachtsoratorium, verschiedene Orchestermessen und nicht zuletzt Mozart Requiem. Das Anliegen des Chores ist es, geistliche Musik in den Kirchenräumen der Gemeinde erklingen zu lassen. Denn: für Kirchenräume wurde sie geschrieben nicht für Konzertsäle.

aus der Presse:

Von Wahnsinn, Bier und Fleischeslust

Klang-Visionen nach Hildegard von Bingen in St. Dionysius, Longerich

Longerich. Stimmen wispern, rufen, stammeln, seufzen. Eine Ziehharmonika setzt über tiefen Grundtönen Akkorde – mal sehr kräftig, dann wieder kaum hörbar zart. Obendrüber spielt eine Querflöte ruhige Melodien, um plötzlich heisere, hektische, gequält klingende Laute auszustoßen. Dann fallen beide wieder in eine fast meditative Stimmung zurück.

Unter dem Motto „Alte Lieder, neue Musik, gebrauchte Texte“ brachte das Vocalensemble St. Dionysius Longerich/Lindweiler ungewohnte Klänge in den Kirchenraum. Dabei ging es um die zahlreichen Visionen, welche die vielseitig gebildete Ordensfrau Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert hatte. Der Chor warf mit kurzen Rufen die Themen in den Raum (etwa „Vom Biere“, „Von der Reinigung der Luft“), und die beiden Sprecher Caroline Keufen und Olaf Reitz trugen die Originaltexte, aber auch Verfremdungen und Improvisationen vor.

Auch der Chor durfte improvisieren – mit Geräuschen, Melodien, Worten. Als Kontrast dazu sang er zwischendurch aus den Originalkompositionen Hildegards, die mit ihrer Klarheit und Ruhe an Gregorianische Choräle erinnern. Die beiden Musikerinnen Karola Pasquay (Flöte, Trommel) und Ute Völker (Akkordeon) setzten wiederum moderne, experimentelle Klänge dagegen.

All das erzeugte eine Atmosphäre von poetischem Zauber und brachte für eine Weile die Welt der Hildegard von Bingen ins 21. Jahrhundert. Und die Zuhörenden waren wieder einmal beeindruckt, welche Vielfalt an Kunst man im Kölner Norden erleben kann.

Text: Winfried Kappert

27.01.2018 | 17 Uhr | Wuppertal

Elberfelder Mädchenkurrende an der Friedhofskirche
unter der Leitung von Angelika Küpper
Ev. CityKirche
Am Kirchplatz 1, 42103 Wuppertal

Die Elberfelder Mädchenkurrende hat sich seit ihrer Gründung 2002 zu einer festen Größe im Wuppertaler Kulturleben etabliert. Mit über 80 Mädchen ist sie an verschiedenen Orten zu Hause. Dabei reicht das Repertoire von Acapella bis zeitgenössische Musik. Klassik gehört so selbstverständlich zum Programm wie Jazz oder Filmmusik. Neben Konzerten und Gottesdiensten bereichern auch Reisen, CD Aufnahmen und Fernsehauftritte die gemeinsame Arbeit.

11.11.2017 | 17 Uhr | Velbert

Colours of Joy
unter der Leitung von Sigrid Wagner-Schluckebier
Apostelkirche
Jahnstraße / Wichernstr. 1, 42549 Velbert

Der Gospelchor „Colours of Joy“ wurde 2007 gegründet. Als Gemeindechor der evangelischen Kirchengemeinde Velbert Dalbecksbaum hat er sich mit Konzerten, Mitgestaltung von Gottesdiensten und anderen musikalischen Veranstaltungen etabliert. Er wird geleitet von Kirchenmusikdirektorin Sigrid Wagner-Schluckebier.

19.11.2017 | 17 Uhr | Solingen

Kantorei der Luther-Kirchengemeinde Solingen und
Bergisches Vokalensemble
unter der Leitung von
Ludwig Audersch und Elisabeth Kittelmann
Lutherkirche Solingen
Kölner Straße 1 / Martin-Luther-Straße, 42651 Solingen

Die Kantorei der Luther-Kirchengemeinde Solingen wurde 1948 gegründet und steht seit 1996 unter der Leitung von Kantor Ludwig Audersch.
Der Chor versteht sich vor allem als Gemeindechor und sieht seine Hauptaufgabe in der Gestaltung der gemeindlichen Gottesdienste.
Für das Hildegard-Projekt wird er um interessierte Gastsängerinnen und -sänger erweitert.

Das Bergische Vokalensemble ist ein klassisches Vokalensemble, das sowohl geistliche als auch weltliche a cappella Programme verschiedener Epochen erarbeitet und aufführt. Zu dem Ensemble gehören knapp 20 Sängerinnen und Sänger.

aus der Presse:

Chorprojekt widmet sich Hildegard von Bingen

Musiker und Wortkünstler stellten die Seherin des Hochmittelalters in der Lutherkirche vor.
Von Jutta Schreiber-Lenz

Flöte, Akkordeon und hin und wieder dumpfe Trommelschläge. Dazu ab und an Chormusik mit sakraler Monotonie. Und dann noch vorgelesene und schauspielerisch umgesetzte Bilder: Gute anderthalb Stunden lang führten die Sänger der Lutherkirchen-Kantorei und des Bergischen Vokal-Ensembles, beide unter der Leitung von Ludwig Audersch und Elisabeth Kittelmann, am Sonntagabend in die Welt der Hildegard von Bingen. Die populäre Figur des Hochmittelalters war eine starke Persönlichkeit und wurde als Heilkundige, Seherin und Heilige verehrt.

Mit dem Programm „Alte Lieder – Neue Musik – Gebrauchte Texte“ nahmen die Musiker Karola Pasquay und Ute Völker sowie die Wortkünstler Caroline Keufen und Olaf Reitz die Zuhörer mit in die Welt dieser erstaunlichen Frau. 30 Gäste erlebten eine dicht-gesponnene Collage aus exzellent gesprochenen Zeilen und zum Teil bewusst disharmonischen Klängen, die die oftmals bedrohlich wirkenden Bilder noch verstärkten.

Berührt und fasziniert saßen die Zuschauer auf den Holzbänken in der Lutherkirche und lauschten dem hallenden Klang von Stimmen und Tönen nach. Nach und nach gewann das Bild von Hildegard von Bingen immer mehr an Struktur. Ihre Kompositionen, vom 19-köpfigen Chor präzise und hingebungsvoll gesungen, führten in einen Kosmos, der vom modernen Menschen der Neuzeit kaum noch zu begreifen ist.